Elisabeth Rettelbach

Werdegang

Elisabeth Rettelbach ist Diplom-Übersetzerin und Texterin. Sie spricht Englisch, Französisch,  Schwedisch, und manchmal versucht sie sich auch in anderen Sprachen. Nach vielen Jahren in den USA verschlug es sie vor einiger Zeit mit ihrer deutsch-amerikanischen Familie an den Bodensee. Dort schreibt sie nun Tag (im Job) und Nacht (privat) mit schöner Aussicht und manchmal sogar mit den Füßen im Wasser.

 

Preise

Mit Ihrem Debüt "Die wunderbare Kälte" ist Elisabeth eine der Gewinner des Wettbewerbs “Bestseller von morgen”. Dieser wurde vom Kirschbuch Verlag und der QualiFiction GmbH anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2019 vergeben.

 

Zudem hat Elisabeth beim Net-Lit-Preis des 26. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs den 1. Platz belegt. 

Hier geht es zu Ihrem preisgekrönten Beitrag.

 

PubliKationen

Ihre im Job produzierten Texte wurden zwar schon unzählige Male durch die Druckerpresse gejagt, aber privat ist „Die wunderbare Kälte“ ihr erster veröffentlichter Roman. 

Elisabeth Rettelbach
Elisabeth Rettelbach

Die wunderbare Kälte
 “Auch als es Nacht wurde, hing die dunkle Kai immer noch lauernd im Spiegel. Ihre leeren schwarzen Augenhöhlen schimmerten eiskalt, triumphierend. Da bekam ich irgendwie Angst, mein Herz raste, es fühlte sich an, als säße in mir etwas. Etwa ... (mehr lesen)
ab 6,99 € 2

Elisabeth im Pressespiegel

Gewinnerin des Netlitpreises zum 26. Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs: Elisabeth Rettelbach

1.Platz: Netlit-Preis Des Münchner KurzgeschichtenWettbewerbs

60 Geschichten waren auf der Longlist des Münchner Kurzgeschichtenwettbewerbs von über 1000 Einsendungen gelandet. Und aus denen sollten die Zuschauer die Prämierung für den Netlitpreis vergeben. Bei den Leser*innen im Netz bzw. auf der storyapp konnten sich ganz neue Geschichten durchsetzen. Mit gleicher Punktezahl teilen sich Christina Walker und Elisabeth Rettelbach den Netlit-Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist. Herzlichen Glückwunsch!

 

In Elisabeth Rettelbachs Text ‚Das Leben ist eine Scheibe‘ treffen sich die Protagonisten einer Affäre nach 15 Jahren in der Stadt ihrer kurzen Liebe, in Stockholm. Dass diese Affäre damals schwere Folgen für jemand Dritten hatte, hat zumindest die Icherzählerin schon längst verdrängt.

Elisabeth Rettelbach, Autorin aus dem Kirschbuch Verlag, mit ihrem Roman "Die wunderbare Kälte" in der Schwäbischen Zeitung

Artikel in der Schwäbischen Zeitung

Lindauer Autorin mag es bitterböse: „Normalos interessieren mich beim Schreiben nicht“

 

Die Schriftstellerin Elisabeth Rettelbach ist für ihren Debütroman „Die wunderbare Kälte“ ausgezeichnet worden. Sie verrät, was sie zu ihren Geschichten bewegt.

 



Interview mit Elisabeth

Elisabeth, wann hat Deine Leidenschaft zur Sprache und zum geschriebenen Wort begonnen?

 

Schon in der Grundschule lud ich Freundinnen zum „Schreibclub“ statt einfach nur zum Spielen. So richtig begeistert war kaum eine. Egal! So kritzelte ich eben alleine eine Menge Schulhefte mit (mehr oder weniger plagiierten) Kinderkrimis und Internatsserien voll. Im Alter von 16 tippte ich einen 850-Seiten-Roman. Damals noch auf einer alten elektronischen Schreibmaschine. Meine Familie drehte von dem ewigen Rattern fast durch. Ein gutes Argument für einen ersten Computer. Ich schreibe immer wieder gerne über Personen, die neben der Realität leben, nicht in ihr. Dabei interessieren mich vor allem Charaktere, die kalt, gleichgültig, unsympathisch sind. Ich mag die Herausforderung, eine Hauptfigur zu schaffen, in die man sich eigentlich gar nicht reinversetzen möchte, es dann aber dennoch (vielleicht/hoffentlich/manchmal) tut. 

 

Du hast bei unserem Wettbewerb "Bestseller von morgen" mitgemacht, den wir mit unserer KI-Software LiSA ausgerichtet haben.

Wie kam es dazu, teilzunehmen? 

 

Ich hatte früher nie das Bedürfnis, ein Manuskript an einen Verlag zu schicken, sondern war immer glücklich, nur für mich selbst zu schreiben. Aber die Sache mit der KI hat meine Neugier geweckt. Die Idee fand ich genial, denn selbst mit dem nächsten Harry Potter in der Tasche scheint es kaum möglich, bei Verlagen überhaupt wahrgenommen zu werden. Dass ich dann in die Endauswahl kam, hat mich riesig gefreut. Manche glauben: Wow, jetzt übernehmen „die Roboter“ sogar das Verlagswesen, hören sich dann bald alle Bücher gleich an? Nein, denn das Schreiben übernimmt immer noch der gute alte Homo sapiens. Und auch in Verlagen ohne KI gehen die Lektoren ja mit ganz bestimmten Kriterien an die Prüfung von Manuskripten heran. Dank der Software läuft die Vorauswahl einfach nur schneller, was wiederum den Humans im Verlag mehr Zeit gibt, sich die Texte genauer anzusehen und eine finale Auswahl zu treffen. Die Tatsache, dass gerade mein Roman von der Maschine (und im Anschluss natürlich von Menschen) positiv bewertet wurde, obwohl Stil und Handlung alles andere als Mainstream sind, zeigt mir, dass Vielfalt weiterhin gefragt ist.

 

Wie gehst Du beim Schreiben vor, folgst Du dabei einem konkreten Plan? 

 

Beim Schreiben bin ich relativ unorganisiert. Oft habe ich am Anfang eine einzelne Szene im Kopf, habe aber noch keine Ahnung, in welche Handlung ich sie einpassen werde oder was die Hauptperson umtreiben wird. Bei der „wunderbaren Kälte“ sah ich zum Beispiel zuerst das Ende vor mir. Auch sonst schreibe ich nicht chronologisch, sondern tauche mal hier, mal da in die Handlung ein. Wenn ich mich für eine Romansituation in eine bestimmte Stimmung versetzen will, höre ich dazu passende Musik, die mir lustigerweise auch gar nicht gefallen muss.

 

Hast Du Lieblingsbücher oder Romane, die Dich besonders inspirieren?

 

Vom Stil her bewundere ich Autoren, die sich poetisch, aber schnörkellos ausdrücken. Was Genres angeht, liebe ich vor allem Krimi und Grusel. Und zwar eher die (ganz) alte Schule: Edgar Allan Poe, Arthur Conan Doyle, Dorothy Sayers, Margery Allingham, Mary Roberts Rinehart, John Dickson Carr, S.S. Van Dine. Aber ich mag auch Biografien und historische Reiseberichte. Zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehören „Rebecca“ von Daphne du Maurier, „The Far Pavillions“ von M. M. Kaye, die schwedische Auswanderer-Saga von Vilhelm Moberg, „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren sowie Nils Holgersson von Selma Lagerlöf.